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Lehrveranstaltungen gestalten: Tipps für die Praxis

17. Oktober 2024
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Lehrveranstaltungen gestalten: Tipps für die Praxis
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In der neunten Folge unseres Podcasts unterhält sich Linda Puppe mit Thomas Neger über Möglichkeiten, wie Lehrveranstaltungen gut geplant und organisiert werden können. Unter anderem geht es um Motivation und wie eine erfolgreiche Interaktion in Gruppenarbeiten aussehen kann. Zudem werden potentielle Probleme thematisiert, die in der Lehre häufig vorkommen inklusive konkreter Tipps, wie diese vermieden werden können.

Portraitfoto von Thomas Neger

Thomas Neger ist Diplompädagoge und seit 2007 als Lehrkraft für besondere Aufgaben am ZHW tätig. Er gibt Workshops, evaluiert Lehrveranstaltungen und berät Dozierende. Sein besonderes Interesse gilt der Lehrpraxis und wie die Motivation der Studierenden gefördert werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Qualifikation und der Einsatz von Tutorinnen und Tutoren.

Zeitmarken

01:52Wie muss ich bei der Gestaltung einer Lehrveranstaltung vorgehen, um diese dann durchzuführen und welche Fallstricke gibt es?
05:32In vielen Fachbereichen gehört das Lesen von Texten zur Vorbereitung auf das Seminar oder auf die Vorlesung dazu. In der Praxis ist es ja oft so, dass die Studierenden es nicht tun oder sie teilweise auch große Schwierigkeiten haben. Hast du dazu den einen oder anderen Tipp?
08:40Welche Aspekte kann man als Lehrender bei der Frage der Motivation beachten?
11:15Wie kann man mit Studierenden gut interagieren?
16:24Wie verhalte ich mich als Dozierender bei Gruppenarbeiten während Seminaren? Stelle ich mich am besten hinter die Studierenden oder setze mich vorne hin und warte, bis jetzt die Dreiviertelstunde vorbei ist?
18:39Ich habe noch eine Frage zu Aufgabenstellungen bei Gruppenarbeiten. Wie kann man Aufgabenstellungen gestalten, ohne dass die Ergebnispräsentation der einzelnen Gruppen redundant wird?

Beyond the Podcast

Im Podcast werden vielfältige Tipps zur Gestaltung einer Lehrveranstaltung gegeben. Als Ergänzung finden Sie im Folgen ausgewählte Quellen bzw. weiterführende Literatur zu einzelnen Aussagen und Themen, die für die Planung einer Lehrveranstaltung hilfreich sind.

Planen von Lehrveranstaltungen (im Podcast bei Minute 2:06): Ein wichtiger Planungsschritt ist die Festlegung, welche Kompetenzen während der Lehrveranstaltung gelernt werden sollen und welche Lernziele Dozierende davon ableiten. Ein hilfreiches theoretisches Konstrukt hierbei ist das Constructive Alignment Prinzip. Der kommende Blogbeitrag auf lehrblick.de wird sich ausführlich mit Constructive Alignment beschäftigen. Er erscheint am 14. November 2024. Daneben empfehlen wir folgenden Beitrag, der darüber informiert, wie eine Lehrveranstaltung systematisch geplant werden kann und welche Charakteristik Constructive Alignment beinhaltet:

Ulrich, I., Seifried, E., & Schaper, N. (2021). Planen von Lehrveranstaltungen. In R. Kordts-Freudinger, N. Schaper, A. Scholkmann & B. Szczyrba (Hrsg.), Handbuch Hochschuldidaktik (S. 57-72). utb.

Motivation (im Podcast bei Minute 8:58): Thomas Neger spricht beim Thema Motivation von der Selbstbestimmungstheorie nach Deci & Ryan. Dabei handelt es sich um eine sehr weit verbreitete empirisch fundierte Theorie, welche sich mit der Rolle der drei Grundbedürfnisse Autonomieerleben, Kompetenzerleben und soziale Einbindung beschäftigt. Die grundlegenden Informationen zu dieser Theorie sind in folgenden Artikeln nachzulesen:

Deci, E. L., & Ryan, R. M. (1993). Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39(2), 223-228.

Ryan, R. M., & Deci, E. L. (2000). Intrinsic and extrinsic motivations: Classic definitions and new directions. Contemporary Educational Psychology, 25(1), 54–67. 

Rückmeldung/Feedback an Studierende (im Podcast bei Minute 11:27): Bei der Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden ist Feedback wichtig. Die Rückmeldung der Studierenden an den Dozenten bzw. die Dozentin ermöglicht es, dass bestimmte Sachverhalte wiederholt oder vertieft werden. Rückmeldung von Seiten der Dozierenden an ihre Studierenden ermöglicht ein Feedback zum momentanen IST-Stand des Lernens. Ulrich geht in seinem Beitrag darauf ein, inwieweit sich Feedback positiv auf den Lernerfolg der Studierenden auswirkt, und stellt Kriterien guten Feedbacks vor. Ergänzt wird das Ganze durch eine Methodensammlung:

Ulrich, I. (2020). Gute Lehre in der Hochschule. Praxistipps zur Planung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen. (S. 180-182; ab S. 242: Methodensammlung). Springer 

Gruppengröße und Gruppenarbeit (im Podcast bei Minute 14:15): Die Gruppengröße spielt in Seminaren eine nicht zu unterschätzende Rolle. Thomas Neger spricht im Podcast davon, dass eine ideale Gruppe zwischen 3 und 5 Personen umfasst. Ist die Gruppe größer, bestünde die Gefahr, dass soziales Faulenzen einsetze. Diese Aussage bezieht sich auf eine Metaanalyse von Tenenbaum et al. (2020). Angemerkt sei hier, dass in der Metaanalyse nur Schülerinnen und Schüler und keine Studierenden berücksichtigt wurden. Eine Zusammenfassung der Metaanalyse findet sich in folgendem Beitrag:

Täschner, J., Diery, A., & CHU Research Group. (2022). Allein, zu zweit oder in Gruppen – Wie lernen Schülerinnen am besten? Clearing House Unterricht, Kurzreview 31.

Informationen dazu, welche Lernbedingungen grundsätzlich bei Gruppenarbeit förderlich sind, finden Sie in folgendem Beitrag: 

Hilger, A., Lübbert, T., Pretzer, I., Reinartz, J., Theißen, J., & Schneider, M. (2015) . Seminar. In M. Schneider & M. Mustafić (Hrsg.), Gute Hochschullehre: Eine evidenzbasierte Orientierungshilfe (S. 39-62). Springer.


Vorschlag zur Zitation dieses Blogbeitrags: Puppe, L. (2024, 17. Oktober).  Lehrveranstaltungen gestalten: Tipps für die Praxis.. Lehrblick – ZHW Uni Regensburg. https://doi.org/10.5283/ZHW.20241017.DE

Unsere Autoren stellen sich vor:

Linda Puppe

Dr. Linda Puppe ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsdidaktik an der Universität Regensburg. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Themenfeldern innovative Lehre und Motivation. Zudem interessiert sie sich für Entwicklungen im Bereich digitale Lernumgebungen.

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